Der Hallux Valgus ist eine Fehlstellung der Großzehe, hin zu den kleineren Zehen. Der Ballen, beziehungsweise das Köpfchen des ersten Mittelfußknochens, bildet dabei häufig eine druckschmerzhafte Vorwölbung nach außen.

Durch das Abweichen des Mittelfußköpfchens nach innen, ziehen die Sehnen nicht mehr zentral über das Gelenk. So verursachen sie die Fehlstellung der Großzehe, die im Verlauf immer weiter fortschreiten kann. Entzündungen und Rötungen treten unter anderem durch Schuhwerk auf.

Anfänglich helfen flaches Schuhwerk, Einlagen und Physiotherapie. Schreitet die Fehlstellung jedoch fort und kommt es zu Problemen, hilft nur eine operative Korrektur. Unterschieden werden die Operationsmethoden von der Art und Lokalisation der Knochendurchtrennung.

Das Ziel dabei ist immer, die Großzehe in die korrekte Stellung zu bringen und damit auch die Gelenkachse wiederherzustellen. Welches Operationsverfahren gewählt wird, hängt von einigen Faktoren ab, wie Alter des Patienten, Ausmaß der Fehlstellung und von dem Verschleiß der beteiligten Gelenkflächen.

Operation nach McBride

Dieses Operationsverfahren zur Korrektur der Fehlstellung an der Großzehe wird häufig bei jüngeren Patienten durchgeführt, die nur eine mäßige Fehlstellung aufweisen. Es erfolgt ein Weichteileingriff mit Verlagerung von Sehnen.

Distale Korrekturosteotomie nach Reverdin Green

Bei dieser sehr häufig von uns angewandten Methode erfolgt eine dreidimensionale Korrektur kurz unterhalb des Köpfchens des ersten Mittelfußknochens. Dafür wird der Knochen unterhalb des Mittelfußköpfchens teilweise durchtrennt, ein kleiner Knochenkeil entnommen und dann durch Verschiebung des Mittelfußköpfchens eine korrekte Gelenkachse wiederhergestellt. Das Korrekturergebnis wird daraufhin mit einer oder zwei Titanschrauben fixiert. Diese Schrauben können nach der Operation im Knochen verbleiben, müssen also nicht nach einer bestimmten Zeit wieder entfernt werden. Diese Methode lässt sich mit anderen Eingriffen am Vorfuß verbinden.

Operation nach Akin

Bei angeborener oder anlagebedingter Fehlstellung im Großzehengrundgelenk, also beim sogenannten Hallux valgus interphalangeus führen wir oft diese Operationsmethode durch. Gelegentlich auch in Kombination mit anderen Korrekturoperationen an der Großzehe.

Die Nachbehandlung erfolgt in einem Spezialschuh (Vorfußentlastungsschuh), der für sechs Wochen getragen werden muss. Zusätzlich sollte postoperativ eine Nachlagerungsschiene für drei Monate getragen werden. Die Entfernung der Hautfäden erfolgt nach 12-14 Tagen.